VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel

PV-Maschinenbau erwartet ein schwieriges Marktumfeld

2. April 2012, 11:55 Uhr | Karin Zühlke
Dr. Peter Fath, centrotherm: „Die Photovoltaik-Zulieferer in Deutschland gehen von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 21,5 Prozent im Jahr 2012 aus. Gründe für die nachlassende Investitionsbereitschaft sind die von den Zell- und Modulherstellern aufgebauten Überkapazitäten sowie die unsichere Entwicklung der PV-Installationsmärkte.“
© centrotherm

Die Auftragssituation der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland hat sich zum Ende des ersten Quartals 2012 erheblich abgekühlt. In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) melden 83 Prozent der Unternehmen eine Verschlechterung der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr.

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Die teilnehmenden Branchenvertreter bewerten die wirtschaftliche Entwicklung für das laufende Jahr deutlich kritischer als es noch im Herbst 2011 der Fall war. „Die Photovoltaik-Zulieferer in Deutschland gehen von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 21,5 Prozent im Jahr 2012 aus. Gründe für die nachlassende Investitionsbereitschaft sind die von den Zell- und Modulherstellern aufgebauten Überkapazitäten sowie die unsichere Entwicklung der PV-Installationsmärkte“, erklärt Dr. Peter Fath, Technologievorstand der centrotherm photovoltaics AG und Vorsitzender von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

In der Umfrage geben aktuell 58 Prozent der Unternehmen an, aufgrund der schwierigen Marktlage Kurzarbeit zu nutzen. Gut 62 Prozent der Melder planen darüber hinaus sich von einem Teil der Belegschaft zu trennen. „Wir sind trotzdem zuversichtlich, dass der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau seine Schlüsselstellung in der Photovoltaikproduktion behaupten wird“, betont Dr. Florian Wessendorf, Projektleiter bei VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Um die straffen Herausforderung für die PV-Produktion – weitere Kostensenkung bei gleichzeitiger Effizienz-Steigerung – zu bewältigen, werden unsere Kunden auch in Zukunft auf die Marke ‚Made in Germany‘ setzen und in neueste Produktionsanlagen investieren“, ergänzt Fath.

Auch die Auftragsbestände erreichen nicht mehr die hohen Werte des Vorjahreszeitraumes. Ermittelten die Unternehmer im März 2011 noch eine Auftragsreichweite von 7,5 Monaten, so wird im laufenden Jahr eine Auftragsreichweite von 3,9 Produktionsmonaten prognostiziert. Zur Stützung der Erträge fokussieren sich die Melder auf Effizienzsteigerungen in Vertrieb, Produktion, Logistik und Personal. Längerfristige Investitionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen werden vor allem in der Effizienzsteigerung sowie in der Forschung und Entwicklung getätigt. „Die deutschen Photovoltaik-Zulieferer arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, die die Photovoltaik konkurrenzfähig zu konventionellen Energieträgern machen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur innovative Maschinen- und Fertigungskonzepte sondern auch die Einhaltung höchster Qualitäts- und Umweltstandards“, unterstreicht Fath. Der VDMA greift aktuelle Themen und Entwicklung der Branche auf und diskutierte diese auf der Jahrestagung VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel am 18. April 2012 in Berlin. Schwerpunkte werden u.a. Total Cost of Ownership, Strategische Positionierung der Branche, Marktentwicklung, Technologie-Trends, Roadmapping für den PV-Maschinenbau sowie Ressourceneffizienz und Materialkosten sein.



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