Welche Preisstrategie verfolgen Sie?
Preisdumping ist derzeit ein Branchen beherrschendes Thema. Drastische Preissenkungen führen jedoch zwangsweise zu einer geringeren Rentabilität und damit zu weniger Investitionsvolumen. Durch unsere Dependancen in China und Hongkong mit langjährigen Beziehungen zu großen und kleinen Herstellern vor Ort wäre es ein Einfaches, auch Prototypen innerhalb von sechs Werktagen zu unschlagbaren Konditionen aus Asien anzubieten. Das ist allerdings nicht unsere Strategie. Es ist ein Irrglaube, dass der einfachste Weg – nämlich die Preise zu senken – langfristig zum Erfolg führen wird.
Viele Unternehmen begeben sich hier auf sehr dünnes Eis. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Problematik in Qualität und Service niederschlagt. Für einige Unternehmen ist das ein Tod auf Raten, von dem der Kunde häufig erst erfährt, wenn es zu spät ist. Unsere Strategie zielt darauf ab, in einem fairen Preissegment zu agieren und gleichzeitig noch zuverlässiger, schneller und persönlicher zu werden. Das beständige Wachstum auch ohne Preissenkungen ist ein Beleg dafür, dass es speziell in Krisenzeiten auf mehr als den günstigen Preis ankommt.
Sie haben angekündigt, weiter zu investieren. Was sind die nächsten Schritte?
Derzeit erweitern wir unseren Berliner Hauptsitz und investieren vor allem in den Bereichen Qualitätssicherung, Software und Programmierung. Außerdem wollen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen, um auch im europäischen Ausland zu wachsen. Diesen langfristig angelegten Prozess werden wir noch in diesem Jahr anstoßen. Im Fokus stehen vor allem Länder wie Österreich, die Schweiz und Großbritannien, weil hier die sprachliche Barriere wegfällt.
Denken Sie auch darüber nach, eine eigene Fertigung aufzubauen?
Als Teil einer sehr langfristigen Strategie ist das durchaus eine Option, die wir zusammen mit einem Partner ergreifen wollen. Allerdings sehe ich diesen Schritt erst in fünf bis zehn Jahren als eine sinnvolle Erweiterung zu unserem bisherigen Geschäftsmodell.