ebm-papst: Die Verwandlung des Standortes Landshut

9. Juni 2008, 11:16 Uhr | Mathias Bloch, elektroniknet.de
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Sie setzen auf den Standort Deutschland. Sind Niedriglohn-Länder nicht interessant für Sie?


Sie setzen auf den Standort Deutschland. Sind Niedriglohn-Länder nicht interessant für Sie?

Wir haben zum einen dem Standort Deutschland gegenüber eine unternehmerische Verpflichtung. Das heißt, dass wir einen entsprechenden Anteil von Produktion hier haben wollen und auch haben werden.

Wichtig ist aber auch der Mix an Standorten. Wir von Landshut haben zusätzlich noch einen zweiten Standort in Slowenien, mit über 500 Mitarbeitern, der die Konkurrenzfähigkeit des Standortes Landshut sicherstellt. Allein in Deutschland hätten wir sicher Probleme in unseren Märkten, aber in Kombination mit Niedriglohn-Standorten können wir auch in Landshut unsere Mitarbeiterzahl halten. Wir hatten zur Zeit der Übernahme durch ebm-papst 500 Mitarbeiter, jetzt sind es 1000 allein hier in Landshut.

Gibt es speziell Konkurrenz aus Asien?

Unsere weltweiten Wettbewerber kommen immer stärker aus Asien. Sie bauen uns sklavisch nach. Das stellt uns schon vor Herausforderungen, aber das erhöht auch die Schrittzahl in unseren F&E-Abteilungen. Wir wollen einfach zwei Nasenlängen vor den asiatischen Wettbewerbern sein.

Sie haben also keine Probleme mit Produktpiraterie?

Wir haben schon Probleme mit Herstellern, die uns kopieren, aber wir werden dagegen nicht so gut juristisch vorgehen können, sondern unser Anspruch ist es, immer besser zu sein. Das heißt, wenn die Wettbewerber ein Produkt von uns kopieren, müssen wir schon die nächste Generation fertig haben.

Ist Energieeffizienz derzeit das wichtigste Thema in Ihrer Entwicklung oder gibt es andere Technologien?

Die Energie-Diskussion ist für uns momentan das wichtigste Thema. Da haben wir mit unserer »EC-Technik« - also elektronisch kommutierte Gleichstrommotoren - mit einem wesentlich höheren Wirkungsgrad, als das bisher der Fall war. Was für uns daher auch ein wichtiges Thema ist, ist die Sensorik, um zum Beispiel Informationen über Temperaturen oder Massenströme zu bekommen.

So kommen also elektronische Komponenten dazu, die es früher nicht gab. Wie wirkt sich das auf Ihre Personalsuche aus?

Unser Personal wird immer stärker durch Elektronik, IT und Software bestimmt. Wir brauchen gerade in diesem Bereich Hardware- und Software-Ingenieure. Wir hatten jetzt erst wieder 6 Anzeigen für unsere Entwicklung in der Zeitung stehen.

Haben Sie ein Problem mit dem »Ingenieursmangel?«

Wir haben sicher auch unsere Probleme, Ingenieure zu finden, die in unser Profil passen. Es gibt unter den Arbeitgebern einen Wettbewerb um die besten Leute und da ist es sicher für uns nicht einfach. Wir arbeiten auch eng mit der FH Landshut zusammen, um dort Nachwuchs zu bekommen. Aber auch unsere Facharbeiter, die wir im Haus ausbilden, sind ein wichtiger Teil, qualifiziertes Personal zu haben.


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