Anwendungsbeispiel ARM-Cortex

Dem Cortex-M4 Spitzenleistungen entlockt

5. Oktober 2010, 13:26 Uhr | Von John Weil (Freescale)

Im Rahmen der Kinetis-MCU-Familie bietet Freescale erstmals ein auf einem ARM-Cortex-M4 basierendes Mixed-Signal-MCU-Portfolio für den breiten Markt an. Unter anderem bei "Intelligenten Versorgungsnetzen" und in der "Medizintechnik" kann der Cortex-M4 im Umfeld des Kinetis-Mikrocontrollers seine Vorteile ausspielen.

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Blockschaltung der Kinetis-MCU K40
Bild 1. Blockschaltung der Kinetis-MCU K40. Die maximale Taktfrequenz beträgt bei diesem Modell 100 MHz.
© Freescale

Der ARM-Cortex-M4 bietet neben allen Funktionen des Cortex-M3 zusätzliche neue Funktionen für die digitale Signalverarbeitung in Form eines um DSP-Befehle erweiterten Thumb-2-Befehlssatzes, eine zusätzliche MAC-Einheit, die Multiply/Accumulate-Operationen in einem Zyklus verarbeiten kann, sowie optional eine Gleitkomma-Einheit.

Darüber hinaus bieten die Kinetis-MCUs weitere Funktionen auf Chip-Ebene wie z.B. einen DMA-Controller, verbesserte Tracing-Optionen mit auf dem Chip integrierten Trace-Puffern sowie einen optionalen, auf dem Chip integrierten Cache-Speicher (Bild 1). Letzterer sorgt für höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten aus dem Flash-Speicher und ermöglicht CPU-Frequenzen bis zu 150 MHz.

Drei Faktoren machen den Cortex-M4 geradezu ideal für Industrieanwendungen: Skalierbarkeit, Software-Ecosystem und niedrige Leistungsaufnahme. Die Kinetis-MCUs sind in Ausführungen von 50 MHz und 32 Kbyte Flash-Speicher bis hin zu 150 MHz und 1024 Kbyte Flash-Speicher erhältlich. Um ein solches Maß an Skalierbarkeit zu realisieren, hätte man früher auf mehrere unterschiedliche Rechenkern-Architekturen zurückgreifen müssen. Der Cortex-M4 verfügt über wesentlich leistungsfähigere Arithmetik-Operationen als der Cortex-M3. Für Schlüsselmärkte wie Konsum-Elektronik und tragbare Medizintechnik drückt sich dies in erheblichen Verbesserungen aus.

Faktoren der Differenzierung

Die über den Funktionsumfang des Cortex-M3 hinausgehenden DSP- und Gleitkomma-Funktionen machen die Cortex-M-MCU-Baureihe für viele Wachstumssegmente besonders attraktiv. Embedded-Entwickler aus Konsum-Elektronik, Medizintechnik, Automatisierung und Energietechnik legen großen Wert auf hohe Rechenleistung bei niedriger Energieaufnahme. Durch die Integration des Cortex-M4-Cores mit Freescales eigenen Stromspar- und Analogtechniken lassen sich drastische Kostensenkungen auf Systemebene erzielen.

Bei der Realisierung von Projekten mit 32-bit-MCUs hängt die Entwicklungsdauer in immer höherem Maß von der Software-Entwicklung und der Erwartungshaltung ab, dass der Halbleiter-Hersteller ganzheitliche Lösungen anbietet. Die ARM-Architektur kann auf eine umfangreiche und im Markt etablierte Supportlandschaft zurückgreifen. Zu den rund um die Produkte der Kinetis-Familie erhältlichen Software-Paketen zählen unter anderem Tools von IAR, Keil und anderen Partnerfirmen von ARM sowie ein kostenloses MQX-RTOS im Bundle mit einem eclipse-basierten CodeWarrior v10 IDE.

Der Cache-Controller erlaubt es, MCUs an externen DDR/DDR2-Speicher anzubinden. MCU-Kunden können so beispielsweise mit SDRAMs umfangreiche externe Speicherbereiche realisieren. Die Möglichkeit, eine herkömmliche MCU um riesige Speicherbereiche zu erweitern, eröffnet dem M4 den Zugang zu weiteren Projekten.


  1. Dem Cortex-M4 Spitzenleistungen entlockt
  2. Strom sparend im Betrieb
  3. Einsatz bei intelligenten Versorgungsnetzen und in der Medizintechnik

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