Kein Ende der Verluste

Renesas greift zu radikalen Kostensenkungsmaßnahmen

2. August 2013, 9:45 Uhr | Frank Riemenschneider

Der japanische Halbleiterhersteller Renesas Electronics konnte im 1. Quartal seines aktuellen Geschäftsjahres einen Umsatz von 1,56 Mrd. Euro verbuchen. Dabei wurde ein Verlust von 31,5 Mio. Euro erwirtschaftet, deutlich weniger als im Vorjahr. Die Prognose für das 2. Quartal ist allerdings weniger erfreulich. Zudem werden im Rahmen der Strukturreform weitere Fabs geschlossen.

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Hisao Sakuta wird nach der Aktionärsversammlung am 20. Juni neuer CEO von Renesas Electronics.
Renesas neuer CEO Hisao Sakuta hat noch viel Arbeit vor sich.
© OMRON

Mit 199 Mrd. Yen Umsatz (1,56 Mrd. Euro) wurde das Ergebnis des 1. Quartals 2012 (186,6 Mrd. Yen) um rund 6,7 % übertroffen. Die Verluste konnten von 20 Mrd. Yen auf nur noch 4 Mrd. Yen (31,5 Mio. Euro) reduziert werden, was sicherlich auf die bereits umgesetzten Strukturreformen zurückzuführen ist. So wurde neben der Reduktion von eigenen Fabs die Anzahl der Mitarbeiter, die unmittelbar nach dem Merger von Renesas und NEC rund 48.000 betragen hatte, bis zum 30.6.2013 auf 32.850 reduziert.

Die Prognosen für das 2. Geschäftsquartal sind allerdings weniger optimistisch: Renesas rechnet zwar mit einem weiter leicht steigenden Umsatz in Höhe von 1,65 Mrd. Euro, jedoch mit einem Verlust in Höhe von 283,5 Mio. Euro.

In einer Präsentation von CEO Hisao Sakuta sowie President und COO Tetsuya Tsurumaru erklärten Beide, dass die Fixkosten in den nächsten Jahren bis 2015 weiter schrittweise gesenkt werden sollen. Seit 2009 konnte bis Ende des Geschäftsjahres 2012 bereits 210 Mrd. Yen pro Jahr eingespart werden. Bei der Fertigung wurden im Front-End bis heute bereits 1 Fab mit 2 Produktionslinien und im Back-End sogar 7 Standorte geschlossen. Dies ist jedoch erst der Anfang: Während die Zusammenarbeit mit Foundries und anderen externen Dientsleistern ausgebaut wird, hat Renesas auch für viele der noch bestehenden Produktionsstandorte Pläne, diese zu schließen, zu verkaufen oder die Kapazität herunterzufahren (Tabellen). Zudem wird der aufgeblasene Verwaltungsapparat deutlich schlanker: Die Anzahl der Senior Vice Presidents sinkt von 16 auf 8, die Zahl der Geschäftseinheiten von 7 auf 4 und die der Geschäftsbereiche von 49 auf 34.

 

FabProzess (mm)Plan vor StrukturreformPlan nach Strukturreform
 Naka 200/300 Produktion wird fortgeführt
Kawashiri 200
Saijo 200
Tsuruoka 125/300 Schließung in 2-3 Jahren Schließung, Produktion wird auf andere Standorte oder Foundries verlegt
Shiga 200
150 Kapazitätsverringerung und Produktionsfortführung für manche Produkte
Kofu 200/150 Schließung in 1-2 Jahren Schließung, Produktion wird auf andere Standorte oder Foundries verlegt
Takasaki 150 Kapazitätsverringerung und Produktionsfortführung
125 Schließung in 1 Jahr Schließung, Produktion wird auf andere Standorte oder Foundries verlegt
Kochi 150 Kapazitätsverringerung und Produktionsfortführung
Yamagichi 150 Kapazitätsverringerung und Produktionsfortführung, Verkauf möglich (noch nicht entschieden)

 

Renesas' Produktions-Reform im Front-End


Fab Plan vor Strukturreform Plan nach Struktureform
Yonezawa Produktion wird fortgeführt
Oita
Yanai Schließung in 2 Jahren Schließung, Produktion wird an andere Standorte oder externe Firmen verlegt.
Yamaguchi (Ube) Schließung in 1 Jahr
Kumamoto (Nishiki) Wird innerhalb von 2 Jahren verkauft oder geschlossen.
 

 

Renesas' Produktions-Reform im Back-End



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