Step 7 und WinCC stehen jetzt in einem gemeinsamen Engineering-Framework

Siemens verkündet neue Stufe der TIA

1. Dezember 2010, 19:56 Uhr | Andreas Knoll
Anton S. Huber, Siemens: »Bestehende Konfigurationen mit Simatic-Steuerungen und Simatic-HMI-Komponenten lassen sich in die neue Software übernehmen und weiterverwenden.«
© Siemens

Siemens hat sein 1996 vorgestelltes Systemkonzept »Totally Integrated Automation« (TIA) auf eine höhere Stufe gestellt: Das neue Framework »TIA Portal« bildet die Basis aller künftigen Engineering-Systeme zur Projektierung, Programmierung und Inbetriebnahme der Automatisierungsgeräte und Antriebssysteme des Unternehmens.

Diesen Artikel anhören

Den Anfang machen die Engineering-Systeme »Simatic Step 7« für Simatic-Steuerungen und »Simatic WinCC« für HMI- und Prozessvisualisierungs-Anwendungen: Beide wurden auf der Messe SPS/IPC/Drives als Version 11 (V11) präsentiert und sind als erste Engineering-Tools vollständig im Framework integriert. In einer weiteren Ausbaustufe will Siemens auch die Inbetriebnahme von Umrichtern der Antriebsfamilie »Sinamics« integrieren, und zwar in Form des neuen Werkzeugs »StartDrive V11«.

»Für die Entwicklung des Frameworks hat Siemens über mehrere Jahre hinweg typische Engineering-Anwendungen untersucht sowie Kundenanforderungen weltweit analysiert und bewertet«, betont Anton S. Huber, CEO der Siemens-Division Industry Automation. Als integraler Bestandteil der Engineering-Systeme von Siemens werde das »TIA Portal« gemeinsame Dienste und Eigenschaften bereitstellen und ein einheitliches, konsistentes Systemverhalten sicherstellen. So werden künftig alle Geräte und Feldbusse nur noch mit einem gemeinsamen Geräte- und Netzwerk-Editor konfiguriert. Projektnavigation, Bibliothekskonzepte, Datenhaltung, Projektablage, Diagnose und Online-Funktionen werden vereinheitlicht und dem Anwender über eine gemeinsame Rahmenapplikation bereitgestellt. »Dies sorgt für Übersichtlichkeit im gesamten Automatisierungsprojekt, bestehend aus Steuerungen, Bedien- und Beobachtungsgeräten sowie Antrieben«, erläutert Huber. Zudem muss der Anwender Daten wie Parameter, Bausteine, Tags oder Meldungen nur noch einmal an einer Stelle eingeben.

Das »TIA Portal« stellt durch objektorientierte, zentrale Datenhaltung die Konsistenz der Daten sicher und vermeidet Eingabefehler automatisch. Über eine projektweite Cross-Referenz findet der Anwender Daten und Programmbausteine schnell im gesamten Projekt.

Steuerungen und HMI-Geräte lassen sich künftig mit ein und derselben Applikation projektieren. »Dadurch reduziert sich der Schnittstellen- und Projektierungsaufwand, etwa für das Verbinden von Steuerungs- und HMI-Projektierung, auf ein Minimum«, hebt Huber hervor. Der Anwender kann beispielsweise ein Steuerungs-Tag, etwa das Signal einer I/O-Baugruppe, einfach per Drag&Drop auf den Bildschirm eines HMI-Geräts ziehen. Automatisch sind damit die Variablen zugeordnet, und im Hintergrund ist eine Steuerungs-HMI-Verbindung angelegt.


  1. Siemens verkündet neue Stufe der TIA
  2. »Step 7 V11« und »WinCC V11«

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!