Überraschung aus Südkorea

Samsung überlässt bei OLED-TVs offenbar LG das Feld

6. Juni 2016, 12:27 Uhr | Markus Haller
Im Fernsehergeschäft ist laut Eigenaussage von Samsung die OLED-Technik für das Unternehmen selbst auf absehbare Zeit nicht mehr relevant.
© Samsung

Das Geschäft mit OLED-Fernsehern könnte bald eine einseitige Geschichte werden: Samsung kündigte an, in absehbarer Zukunft keine neuen OLED-Geräte auf den Markt zu bringen. Derweil liefert LG zwei neue Modelle in die USA und bald auch nach Europa.

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Samsung und LG sind aktuell die dominierenden Hersteller von OLED-Fernsehern. Die Produktion ist allerdings trickreich und das schlägt sich nicht mehr allein in hohen Stückpreisen niedern, sondern brachte Samsung nun dazu, sich aus dem Geschäftsfeld weitestgehend zurückzuziehen. »Ich habe immer gesagt, dass es zwei bis drei Jahre dauern würde, um über OLEDs zu entscheiden. Und jetzt, nach wenigen Fortschritten in der anspruchsvollen und preisintensiven Fertigung seit unserem Stopp 2013, möchte ich nicht sagen, dass OLEDs unsere zukünftige Ausrichtung sein werden«, erklärte der Leiter von Samsungs Fernsehersparte Kim Hyun-seok.

Man wolle sich verstärkt auf die Integration der Quanten-Dot Technik in Fernseher konzentrieren, gab Hyun-seok zu verstehen, da es für Samsung wahrscheinlicher sei, hier schneller Fortschritte als in der OLED-Technik zu erzielen. Im Jahr 2013 stoppte Samsung die Produktion von neuen OLED-Fernsehern. Einer der Gründe dafür war die geringe Fertigungsausbeute, die mit der von Samsung verwendeten RGB-OLED Technik einherging. Der Konkurrent LG nutzt eine andere Technik (white OLED bzw. WOLED), mit denen eine höhere Fertigungsausbeute erzielt wird.

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LG allein auf weiter Flur

Das ist LGs B6, eins der beiden neuen OLED-TV Modelle, mit dem der südkoreanische Hersteller die Preishürde für die anspruchsvoll zu fertigenden Geräte weiter abbauen will.
Das ist LGs B6, eines der beiden neuen OLED-TV Modelle, mit dem der südkoreanische Hersteller die Preishürde für die anspruchsvoll zu fertigenden Geräte weiter abbauen will.
© LG Display

Mit höherer Fertigungsausbeute kann LG es sich leisten, geringere Stückpreise aufzurufen. Genau das tut der Hersteller mit den beiden neuen Modellen B6 und C6 und wird damit auch weiterhin als einziger großer Anbieter den Fernsehermarkt mit neuen OLED-Modellen beliefern. Die beiden Gerätetypen sind als 55 " und 65 " Varianten in den USA (für den regulären Preis von 4000 US-Dollar für die 55 " Ausführung) erhältlich. In Europa gibt es aktuell nur den B6 OLED-Fernseher, der im Gegensatz zum C6 nicht gekrümmt (curved) ist. Beide Varianten haben eine UHD-Auflösung (3840 x 2160), unterstützten eine Funktion zur Spracheingabe sowie Screen-Share und Content-Share Funktionen. Als Datenschnittstellen sind u.a. 3 HDMI- und 3 USB-Anschlüsse vorhanden, eine RS232C- sowie eine optische- und eine Ethernet-Schnittstelle inkludiert.

Auch wenn die beiden neuen Modelle deutlich günstiger als die High-End-Geräte E6 und G6 sind (ca. 6000 US-Dollar), ist der aufgerufene Preis noch immer eine stolze Hausnummer für den Endverbraucher. Vielleicht setzt aber auch die vor der Tür stehende Fußball-Europameisterschaft ein paar Kaufanreize, von denen LG profitieren kann.


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