94 Prozent – das war der Marktanteil der drei Top-DRAM-Hersteller 2021. Neben ihnen gibt es nur noch drei weitere Hersteller weltweit, deren Umsatz noch ins Gewicht fällt.
Allein die beiden größten DRAM-Hersteller – Samsung und SK Hynix – haben laut IC Insights im vergangenen Jahr 71 Prozent des weltweiten DRAM-Umsatzes erwirtschaftet.
Der DRAM-Markt war über die vergangenen 30 Jahre von starken Zyklen geprägt: Phasen spektakulären Wachstums wurden von verheerenden Abstürzen abgelöst. So rauschte der DRAM-Markt 2019 um 37 Prozent in die Tiefe, um 2021 mit einem Wachstum von nicht weniger als 42 Prozent in die Höhe zu schießen. Die Auslöser der Zyklen sind unterschiedlich, doch die Auswirkungen haben dazu geführt, dass sich die Zahl der DRAM-Hersteller immer mehr ausgedünnt hat: Schlugen sich noch Mitte der 90er Jahre 20 DRAM-Hersteller um die Gunst der Anwender, so sind heute nur noch sechs übriggeblieben.
Samsung
Weiterhin auf Platz 1 unter den DRAM-Hersteller liegt mit einem globalen Marktanteil von 44 Prozent unangefochten Samsung. Das entspricht einem Umsatz von knapp 42 Mrd. Dollar. Samsung investiert weiter in die DRAM-Fertigung und hat 2021 zwei Durchbrüche erzielt: Im März 2021 setzte das Unternehmen als erster DRAM-Hersteller die EUV-Lithografie für die Formierung der kritischen Ebenen ein, 2014 startete die Stückzahlfertigung der 14-nm-DRAMs, die mit Hilfe der EUV-Maschinen produziert werden. Inzwischen hat Samsung die Ebenen, die mit EUV-Belichtung strukturiert werden, in ihren DDR5-ICs von zwei auf fünf erhöht.
Im November 2021 hat Samsung angekündigt, einen Low-Power-Double-Data-Rate-5S-DRAM mit einer Kapazität von 16 Gb entwickeln zu wollen, der speziell auf High-Speed-Applikationen ausgelegt ist. Anwendungen sollen sich in 5G, KI, Machine Learning und Anwendungen im Big-Data-Umfeld finden. Diese Speicher-ICs sollen Geschwindigkeiten von 8,5 Gb/s erreichen, was gegenüber herkömmlichen 6,4-Gb/s-LPDDR5-DRAMs 1,3 Mal schneller ist – trotz der um 20 Prozent geringeren Energieaufnahme.
Außerdem stellte Samsung die ersten DRAM-Module vor, die entsprechend dem neuen Compute-Express-Link-Standard (CXL) ausgestattet sind sowie die 2-GB-GDDR6 und die 2-GB-DDR4-DRAMs, die die Anforderungen für den Einsatz in E-Autos und High-End-Infotainment-Systemen erfüllen.
SK Hynix
SK Hynix hat es mit einem Umsatz von 26,6 Mrd. Dollar – 39 Prozent mehr als im Vorjahr – auf einen Marktanteil von 28 Prozent gebracht. Damit haben die DRAMs zu 71 Prozent zum Gesamtumsatz des Unternehmens beigetragen. Im Einzelnen machten Server-DRAMs 40 Prozent des Umsatzes aus, Mobile-DRAMs 35 Prozent, PC-DRAMs 15 Prozent. Die restlichen 5 Prozent teilen sich Consumer- und Graphics-DRAMs.
In 2021 brachte SK Hynix den nach eigenen Worten leistungsfähigsten DDR5-DRAM auf den Markt, dessen Datenübertragungsraten ausreichen, um 163 Full-HD-Filme pro Sekunde verarbeiten zu können. Bei dem »HBM3« handelt es sich um die dritte Generation der High-Bandwidth-Memory-ICs von SK Hynix.
Ebenso wie Samsung setzt SK Hynix inzwischen die EUV-Lithografie in der Stückzahlfertigung der 8-Gb-LPDDR4-DRAms ein, die mit Hilfe eines 10-nm-Prozesses (1-alpha-nm) gefertigt werden.
Micron
Mit einem Umsatz von knapp 22 Mrd. Dollar und einem Marktanteil von 23 Prozent lag Micron 2021 auf Platz 3 unter den DRAM-Herstellern. Das amerikanische Unternehmen konnte 2021 den Umsatz mit DRAMs um 41 Prozent steigern, der Marktanteil lag 2021 bei 23 Prozent. Insgesamt trugen die DRAMs im vergangenen Jahr 73 Prozent zum Gesamtumsatz in Höhe von 30 Mrd. Dollar bei.
2021 hatte Micron den 1alpha-nm-Prozess eingeführt, um ihre DDR5-DRAMs für den Einsatz in Datenzentren zu fertigen. In diesem Jahr sollen die CPUs auf den Markt kommen, die diese Speicher benötigen, im Jahr darauf werden sie voraussichtlich in nennenswerten Stückzahlen in die Geräte Einzug halten. Außerdem nutzt Micron den 1alpha-nm-Prozess, um Low-Power-DRAMs für den Einsatz in der Kommunikation und in 5G-Smartphnes zu fertigen.
Micron produziert die 1alpha-nm-DRAMs mit Hilfe eines Prozesses, der noch ohne die EUV-Lithografie auskommt. Allerdings hat Micron bereits EUV-Maschinen bestellt, um die DRAMs der neuen Generation zu fertigen, mit Hilfe des sogenannten 1gamma-nm-Prozesses. Für 2024 ist der Start der Produktion geplant.