Der weltweit im Sektor der Computer- Kommunikations- und Halbleiterelektronik aktive Technologiekonzern Qualcomm sieht -- nicht zuletzt durch Akquisition spezialisierter Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen -- besonders im Sektor der e-Health-Technologien ein großes Entwicklungspotential für synergetische Effekte - nicht zuletzt für Know-how aus dem eigenen Firmen-Umfeld.
Das Unternehmen hat vielfältige HF-Kommunikationstechnik-Halbleiter-Erfahrung sowie Mikrocontroller-, Software- und Chip-Integrationstechnik-Know-how. Diese Wissensbasis möchte das Unternehmen nun in den Bereich des e-Health hinein ausbauen und in entsprechende Produkte münden lassen.
Andrew Gilbert, Europa-Chef des Unternehmens, drückte dies unlängst so aus: »Wireless e-Health wird demnächst ein boomender Technologiesektor sein, denn die Chip-Hochintegrationstechnik im Analog- und Digitalbereich, kombiniert mit moderner biochemischer Miniatur- Sensorik und Drahtlos-Übertragungstechnik in Local- und Wide-Area-Netzen eröffnet hier bislang ungenutzte Möglichkeiten.«
Gilbert geht dabei im Wesentlichen auf Applikationen wie das drahtlose Überwachen von EKG-Parametern, die Sensorik in der Blutzucker- und Blutdruck-Diagnostik, die Sofort-Meldung akuter Gefährdungszustände, die Übermittlung all dieser Werte an weit entfernte medizinische Fachleute und die von diesen dann ferngesteuerte automatische Medikamenten-Injektion am Patienten ein. Auch das Alarmieren von Erste-Hilfe-Personal in der Nähe eines Kranken soll dadurch erheblich beschleunigt werden. Das alles wird durch Mikro-Sensoren und Auswerte- sowie Übertragungs-Chips unmittelbar am Patienten erfolgen.
Im Nahbereich einer Wohnung kommen dabei Kurzstrecken-Funknetze wie Bluetooth-Body-Area-Networks zur Anwendung, die weitere Übertragung erfolgt dann per 3G-/4G-Mobilfunk an eine medizinische Zentrale oder alternativ über eine DSL-Breitband-Verbindung. In jedem Fall sind dabei auch Sprechverbindungen mit implementiert, das Ganze in Breitband-Technologie deshalb, weil z.B. hoch aufgelöste EKG-Kurvenverläufe in Echtzeit übertragen werden müssen.
»Die hierfür nötigen Technologien sind sämtlich vorhanden«, so Gilbert, »es geht nun noch darum, sie intelligent zu kombinieren und die nötigen Versorgungs- und Auswerte-Infrastrukturen zu schaffen und zu etablieren. Wir haben beispielsweise auch spezielle Innovations-Center gegründet, die in der Lage sind, die modernen Möglichkeiten beispielsweise von Smartphones mit den entsprechenden Sensorik- und Auswerteroutinen zu koppeln und die Breitband-Drahtlos-Übertragungsverfahren zur Echtzeit- Übertragung zu nutzen.«
Stromsparende Mikrocontroller-Architekturen helfen zusätzlich dabei, die immer notwendige Batterieversorgung auch über lange Zeiträume sicherzustellen und den Komfort für einen Patienten nicht zuletzt durch eine unkomplizierte bedienoberfläche sehr hoch zu halten.
Zahlreiche Erfolge kann das Unternehmen bereits vorweisen: EKG-Übertragungen mit Alarmfunktion und Medikamenten-Chemie-Sensorik sind bereits über lange Übertragungswege hinweg realisiert worden.