Der wachsender Rohstoffbedarf, steigende Preise und die gesetzlichen Vorgaben zum Umgang mit Elektronikschrott zwingen Unternehmen zu immer umfassenderem Recycling. Weltweit sind Technologiemetalle und seltene Erden nur in begrenzten Mengen verfügbar, doch gleichzeitig gelten sie bisher als besonders kritisch, da sie nur selten fair und umweltverträglich abgebaut werden. Bisher gelingt jedoch noch keine kostengünstige Rückgewinnung der Rohstoffe im großen Maßstab, weshalb nur sehr geringe Recyclingquoten erzielt werden. Im Forschungsprojekt »MetalSens – Entwicklung einer Prozesskette zur staubarmen Rückgewinnung von Technologiemetallen bestückter Leiterplatten mittels sensorgestützter Sortierung« erarbeiten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT aus Aachen gemeinsam mit Industriepartnern neue Recyclingansätze.
Bestehende Recyclingverfahren werden dafür zielgerichtet für die Rückgewinnung von Technologiemetallen aus Elektronikschrott optimiert. Die Neuentwicklung von Sensorik unter Berücksichtigung der Anforderungen vor- und nachgelagerter Prozessschritte soll die Lücke zwischen Forschung und aktueller industrieller Anwendung schließen. Das Projekt betrachtet durchgängig den gesamten Recyclingprozess, die parameteroptimierte und damit weniger Staub freisetzende »Entstückung« sowie die Neuentwicklung sortierfähiger Sensorik für geringe Bauteilgrößen bei hoher Geschwindigkeit. Kostenvorteile ergeben sich nicht nur durch den Wiederverkauf bisher ungenutzter Ressourcen und einem geringeren Primärmaterialbedarf. Zudem erhöhen staubärmere Prozessführung die Rohstoffmenge und reduzieren Emissionen, was ebenfalls die Kosten senkt.
Das Projekt wird im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme »r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe« bis zum 31. August 2019 mit einer Summe von 1.333.754 Euro gefördert.